Anfang November wagten wir uns wieder ins Revier der hormongesteuerten Gämsen um ihre Brunft hautnah mitzuerleben. Wir fanden uns nicht nur inmitten vieler Vierbeiner wieder, sondern durften auch den ersten Schnee der Saison genießen. Mit diesem Artikel möchte ich nun auf diese spannende Zeit zurückblicken.
Pünktlich mit dem ersten Schnee der Saison, nahmen wir den Aufstieg hinauf in den winterlichen Lebensraum der Gämsen in Angriff. Mit im Gepäck war natürlich auch unser Fotoequipment. Obwohl schon reichlich Schnee in den hohen Lagen gefallen war, hatten wir Glück, dass der Weg hinauf in das alpine Gelände trotz weißer Pracht noch gut ohne Schneeschuhe zu bewältigen war. Somit ersparten wir uns nicht nur zusätzliches Gewicht, sondern erreichten auch unser Basislager in kürzerer Zeit als ursprünglich geplant. Nachdem wir uns in unserer Berghütte nach dem Aufstieg kurz erholt und gestärkt hatten, ging es gleich weiter zum Revier unserer Hauptdarsteller.
Während unserer drei Tage oben in den Bergen, hatten wir sehr abwechslungsreiche Wetterbedingungen. Von Sonnenschein, über Nebel und Schneesturm war alles dabei und unsere Tour entpuppte sich zu einer wahren Expedition. Diese besonderen Bedingungen gestalteten unser Abenteuer noch spannender als erhofft und gaben uns so die Möglichkeit ganz spezielle Momente mit unseren Kameras einzufangen. Jeder Tag hatte seinen eigenen Charakter und bescherte uns die verschiedensten Bilder von unseren Freunden den Gämsen.
Als wir am ersten Tag endlich das Revier erreichten, begleitete uns zu Beginn noch dichter Nebel und leichter Schneefall. Auf den ersten Blick alles andere als ideale Verhältnisse, doch dieser Tag zeigte, dass sich das Fotografieren bei solch speziellen Bedingungen mehr als lohnt. Kurz nachdem wir unsere Kameras bereit machten, bekamen wir die ersten Gämsen zu Gesicht. Ein stolzer Bock stach aus der weißen Umgebung, welche vor allem durch Schnee und Nebel geprägt war hervor und gab mit seinem dunklen Winterpelz das perfekt kontrastreiche Modell ab. Ich persönlich liebe es diesen Minimalismus der Natur für Aufnahmen von Wildtieren zu nutzen. Der Gamsbock rückte dadurch noch mehr in den Fokus und war der Hingucker auf jedem Foto. Am Abend sichteten wir dann zufrieden unsere Bilder auf einer großen Beamer-Leinwand.
Die Sonne bekamen wir dann erstmals an Tag zwei zu Gesicht. Obwohl noch massig Schnee in der Landschaft lag, präsentierte sich das Habitat der horntragenden Bergbewohner komplett anders als tags zuvor. Die Tiere genossen sichtlich jene Sonnenstrahlen, welche imstande waren die Wolkendecke zu durchbrechen. Auch den stolzen Bock vom Vortag, der bereits einen langen Pinsel trug, konnten wir wieder ausfindig machen und für Fotos gewinnen. Obwohl keine 24 Stunden zwischen unseren Shootings lagen, wirkte die Umgebung wie ausgewechselt. Diese blitzschnelle Wandlungsfähigkeit von Mutter Natur ist einfach jedes Mal aufs Neue beeindruckend zu beobachten.
Bei der abendlichen Bildbesprechung konnten wir dies dann bei der Gegenüberstellung unserer Aufnahmen besonders gut feststellen.
Auch unser dritter und somit letzter Tag hatte sein ganz spezielles Highlight. Dabei spielten die Gämsen eigentlich nur die Nebenrolle. Denn als wir gerade mitten mit dem Fotografieren einer Geiß beschäftigt waren, entdeckten wir plötzlich eine kleine Gruppe von Alpenschneehühnern. Es gelang uns sogar sie auf unsere Speicherkarten zu bahnen. Doch dann geschah das wovon niemand von uns zu träumen wagte. Wie aus dem Nichts entschloss sich die zuvor noch fotografierte Gamsgeiß in Richtung der Schneehühner zu spazieren. Zuerst dachten wir, dass die Vögel vor Schreck davonfliegen würden, doch als die Gams nur wenige Meter neben den Hühnern den Weg kreuzte, ließen sich die Federträger nicht von der vierbeinigen Gestalt beeindrucken. So gelang es uns sogar diese Begegnung von Schneehuhn und Gams auf einem Bild festzuhalten. Dies stellte für uns den krönenden Abschluss dar.
Mit breitem Grinsen bereiteten wir im Anschluss unseren Abstieg vor. Keine zwei Stunden später kamen wir im Tal an und beendeten gesund und munter unseren Workshop.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei allen Beteiligten bedanken. Es waren drei sehr angenehme und tolle Tage mit euch und ihr wart spitze, vielen Dank dafür 🙏📸😉.
Wir freuen uns schon wieder sehr auf die nächste Gamsbrunft, denn auch im kommenden Jahr wird es wieder eine Tour zu den mit Testosteron geladenen Gamsböcken geben.
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In diesem Sinne wünsche ich ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest sowie erholsame Feiertage!
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H. Vollrath (Freitag, 22 Dezember 2017 14:53)
Toller Bericht und eindrucksvolle Fotos! Hab mich eben nochmal richtig geärgert, dass ich (krankheitsbedingt) nicht dabei sein konnte und freue mich nun umso mehr auf den "verschobenen" Workshop im Sommer 2018.
Viele Grüße aus Augsburg.
Christoph Ruisz (Mittwoch, 27 Dezember 2017 11:35)
Vielen Dank für die netten Worte.
Das holen wir dann alles im Sommer 2018 nach ;-)
Liebe Grüße
Christoph