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Die Paarungszeit bei den Gämsen

Wenn der Winter im Hochgebirge langsam einkehrt, beginnt bei den Gämsen die Paarungszeit. Meistens startet das Gerangel in der ersten Novemberhälfte. Die Böcke versuchen sich den Geißen von ihrer besten Seite zu präsentieren. In den vergangenen Jahren durfte ich die Brunft hautnah erleben und einige Fotos davon machen. Wenn ihr mehr davon erfahren wollt, schaut euch am besten den folgenden Artikel an.

Brunft im November

Alle Jahre wieder versuchen die Gamsböcke im November ihre Gene zu verbreiten. Dabei konkurrieren die stärksten Böcke miteinander und versuchen den besten Eindruck bei ihren weiblichen Artgenossinnen zu hinterlassen. Es ist nicht einfach, denn die Geißen sind wählerisch. Es geht immerhin darum, den richtigen Partner mit den besten Genen zu finden. Denn der gemeinsame Nachwuchs soll ja auch die größten Chancen zum Überleben haben. Sehr viele Gamskitze sterben nämlich in ihrem ersten Lebensjahr. Die kalte Jahreszeit macht ihnen dabei am meisten zu schaffen. Nur die Stärksten kommen durch.

Wetter und Temperatur

Je nach Wetterlage kann der Beginn der Brunft um ein paar Tage variieren. Dabei ist nicht entscheidend ob Schnee liegt oder nicht, sondern vielmehr die Temperatur. Sowohl Männchen als auch Weibchen müssen erst in "Stimmung" kommen. Anfang November tragen die Tiere bereits ihr Winterfell. Dieses ist ausgezeichnet isoliert und perfekt für Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Wenn es dann zu warm ist, schalten die Tiere einen Gang zurück und warten bis es kälter wird. Denn wenn es richtig zur Sache geht und sich die Gamsböcke um die Rangordnung duellieren, können sie bei zu hohen Temperaturen schnell überhitzen.

Imponieren, posen und hetzen

Wenn es dann so richtig losgeht, bäumen sich die Männchen voreinander auf und versuchen sich gegenseitig einzuschüchtern. Zuerst wird posiert indem sie ihre Nackenhaare aufstellen um sich so groß und stark wie möglich zu machen. Wenn sich der Kontrahent davon nicht beeindrucken lässt, beginnen sie sich gegenseitig zu hetzen. Das kann in eine wilde Verfolgungsjagd durch das steile Gelände ausarten. In den meisten Fällen ist dann die Rangordnung hergestellt und die Böcke belassen es dabei. Nur sehr selten versuchen sie ihre Hörner einzusetzen. Dabei stoßen sie aber nicht mit den Köpfen zusammen (wie z.B. Hirsche und Steinböcke), sondern versuchen sich gegenseitig in ihre Flanken zu schlagen. Im ungünstigsten Fall kann das auch bis zum Tod führen.

Vorhersehen was passiert

Beim Fotografieren ist es sehr wichtig, die jeweilige Situation möglichst früh vorherzusehen um sich richtig zu positionieren. Das ist natürlich nicht immer einfach. Mit dem schweren Fotoequipment muss man im steilen Gelände sehr vorsichtig sein. Doch gerade durch diesen Umstand hat man bei den Perspektiven unheimlich viele Möglichkeiten. Wenn man sich dann selbst im Gelände aufhält, merkt man innerhalb kürzester Zeit, dass diese Tiere unglaublich stark und geschickt sind. Sie bewegen sich mit Leichtigkeit durch ihren Lebensraum. Als Mensch hat man es da schwerer.

Mittlerweile fotografiere ich seit 2016 Gämsen bei der Brunft und es wurde noch nie langweilig. Jeder Tag ist anders und die Tiere sind immer für eine Überraschung gut. Auch heuer war es wieder sehr spannend. Im Vergleich zum Vorjahr hatten wir auch wieder einiges an Schnee. Nicht nur die Tiere, sondern auch das Wetter hält immer eine Überraschung bereit. Auch deswegen ist für mich die Naturfotografie so unheimlich spannend und abwechslungsreich. Mit großer Freude blicke ich schon auf die nächste Brunft im kommenden Jahr. 

Vielen Dank fürs Durchlesen und den Besuch. Aus gegebenen Anlass wünsche ich euch allen:

Wenn ihr auch gerne einmal Gämsen während der Brunftzeit fotografieren wollt, ist vielleicht der folgende Fotoworkshop interessant für euch. Auch im kommenden Jahr werden wir wieder auf Tour zu den Gämsen gehen:

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Kommentare: 2
  • #1

    Martin Stolz (Dienstag, 17 Dezember 2019 11:58)

    Hallo Christoph, wieder einmal sehr feine Aufnahmen, die Du da zeigst. Wirlich sehr schön - insbesondere die Bilder, wo der Hintergrund schön weiß ist und nur die Gams einen Farbakzent setzt. So stelle ich mir das schon seit Jahren vor, ist mir aber leider noch nicht so schön gelungen. War zwar heuer auch rechtzeitig zur Brunft, kalt war es auch, aber zu wenig Schnee und die Gämsen nicht so schön exponiert. Von daher, wirklich großes Kompliment an Deine Aufnahmen. Wünsche Dir ein frohes Weihnachtesfest und ein gutes neues Jahr mit weiter so vielen tollen Momenten in der Natur und den entsprechenden Aufnahmen.
    Viele Grüsse
    Martin

  • #2

    Christoph Ruisz (Dienstag, 17 Dezember 2019 16:36)

    Hallo Martin,
    das ist lieb von dir, vielen herzlichen Dank für deine Zeilen. Es freut mich immer sehr, wenn du hier vorbeischaust und ein paar Worte hinterlässt.
    Ja, es macht mir immer riesigen Spaß im Schnee zu fotografieren. Es klappt zwar nicht immer, aber heuer hat es wieder gut funktioniert mit dem Schnee und dem Freistellen. Auch dir und deiner Familie wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr sowie viele schöne Momente in der Natur. Vielen Dank nochmals und
    liebe Grüße
    Christoph